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Japan ist Weltmeister!


18. 07. 2011 - Enrico Barz

Spektakulär und hochdramatisch endete die WM 2011. Das Finale in Frankfurt/Main bot noch einmal alles, was den Frauenfußball so attraktiv macht, inklusive Spannung bis zum letzten Atemzug. Dabei entschied am Ende nicht einmal der längere Atem. Es waren die Nerven, die den US-Amerikanerinnen einen Streich spielten. Erst dadurch erhielt Ayumi Kaihori die Möglichkeit, mit zwei gehaltenen Elfmetern zur Frau des Abends zu werden.

Die besseren Chancen auf Seiten der USA

Beide Mannschaften gingen die Partie vor 48.817 Zuschauern in der ausverkauften Arena engagiert an. Doch schon recht bald gewann die US-Auswahl die Oberhand. Mit der gewohnt wuchtigen Spielweise wurde das Geschehen in die gegnerische Hälfte verlagert. Eine Reihe erstklassiger Torchancen war Folge des überlegenen Auftretens. Allein das Torgestänge trafen die US-Damen insgesamt dreimal. Nur zwischen die Stangen brachten sie den Ball lange Zeit nicht. Erst die eingewechselte Alex Morgan vollbrachte dies, als sie einen Konter mit einem präzisen Linksschuss ins lange Eck abschloss (69.).

USA in den entscheidenden Momenten mit Fehlern

Die technisch versierten Japanerinnen hatten dem athletischen Gegner zunächst wenig entgegenzusetzen. Erst zum Ende der ersten Halbzeit gelang es dem Team von Trainer Norio Sasaki, sich häufiger spielerisch zu befreien. Genau auf diese Komponente setzten die Asiatinnen also auch im Endspiel. Die technischen Fertigkeiten sollten stets zum Tragen kommen. Und so ließ man sich in keiner Phase auch nur im Ansatz aus der Fassung bringen. Weder der Druck des Gegners noch ein Rückstand raubten der japanischen Elf die Ruhe. Beinahe stur wurde die eigene Linie verfolgt. Brachiale Befreiungsschläge oder lange Bälle in die Spitze kamen nicht zum Einsatz. Und bei schwindender Spielzeit wurde auch nicht die Brechstange ausgepackt. Beinahe bedächtig und ohne jede Hektik baute man die eigenen Angriffe auf. Doch ohne die Hilfe der US-Girls wäre die Partie nach 90 Minuten beendet gewesen.

Die Mannschaft von Pia Sundhage hatte heute nicht die mentale Stärke. Die knappe Führung ließ die Spielerinnen nervös werden. Das hatte Fehler zur Folge. So auch in der 81. Minute: Ein Fehlpass im Spielaufbau brachte Japan in Ballbesitz. Und als es dann galt, die Kugel aus der Gefahrenzone zu schlagen, schoss Rachel Bühler ihre Mannschaftskollegin Alex Krieger an. Aya Miyama übernahm dankend und erzielte das 1:1. Das bedeutete Verlängerung.

Japan unfassbar ruhig und abgeklärt

Wieder ging das US-Team in Führung. Der vermeintlich höchste Trumpf hatte gestochen. Gesucht wurde Abby Wambach häufig, in dieser Szene fand eine Flanke von Alex Morgan ihren Kopf. Und dieses eine Mal flog der Ball auch ins Netz (104.). Mit jeder weiteren Minute wähnten sich die US-Girls nun dem Titel näher. Doch erneut verfielen die Japanerinnen nicht in Panik. Stoisch hielt man am Rhythmus fest, zog die eigenen Angriffsbemühungen zwar etwas forcierter aber dennoch mit großem Bedacht auf. Unglaublich, mit welcher Seelenruhe die Mannschaft auch mit diesem Rückschlag umging. Der Druck eines solch wichtigen Spiels schien überhaupt keine Rolle zu spielen. Ganz anders bei den US-Amerikanerinnen. Hier schlichen sich wieder krasse Fehler ein, wodurch sich japanische Torgelegenheiten ergaben. Der Ausgleich fiel letztlich durch eine Ecke von Aya Miyama, der Homare Sawa energisch entgegenging, um sie zum 2:2 ins Tor zu verlängern (117.).

US-amerikanische Siegermentalität versagte

Nun spitzte sich das Geschehen noch mehr zu. Die US-Auswahl suchte eine prompte Antwort. Den Durchbruch von Alex Morgan allerdings wusste Azusa Iwashimizu mittels Notbremse zu verhindern, was ihr die Rote Karte einbrachte (120.+1). Die Freistoßchance konnte die USA nicht nutzen, weshalb das Elfmeterschießen zur Entscheidungsfindung herangezogen werden musste. Hierbei versagten den Frauen von Pia Sundhage beinahe komplett die Nerven. Shannon Boxx und Tobin Heath scheiterten an Ayumi Kaihori, Carli Lloyd schoss über das Tor. Lediglich Abby Wambach traf. Auf der anderen Seite patzte lediglich Yuki Nagasato. Dafür brachten Aya Miyama, Mizuho Sakaguchi und Saki Kumagai ihre Elfmeter im Tor unter und bescherten Japan den ersten WM-Titel.

Abschließend gilt es noch eine sehr gute Schiedsrichterleistung zu würdigen. Mit Ausnahme einer sehr knappen Abseitsentscheidung agierte das Unparteiischengespann um Bibiana Steinhaus souverän und fehlerlos.

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