Mit leeren Händen müssen Deutschlands Fußball-Damen die Heimreise von der WM in Kanada antreten. Nach dem enttäuschenden Halbfinal-Aus gegen die USA gelang es der DFB-Auswahl nicht, für einen versöhnlichen Abschluss zu sorgen. Im Kleinen Finale gegen England zog die Mannschaft von Silvia Neid in der Verlängerung mit 0:1 den Kürzeren.

Guter Beginn, Null Ertrag

In veränderter Anfangsformation mit fünf neuen Spielerinnen fand die deutsche Elf vor 21.483 Zuschauern im Commonwealth Stadium von Edmonton gut in die Partie, erarbeitete sich insgesamt Feldvorteile. Den Bemühungen entsprangen einige verheißungsvolle Chancen. Doch nach dem Torrausch in der Vorrunde ging den deutschen Frauen zuletzt das Zielwasser aus. Selbst beste Gelegenheiten verstrichen ungenutzt. Der ausbleibende Erfolg zog in beiden Halbzeiten einen Leistungsabfall nach sein. Entsprechend wurden jeweils die Engländerinnen stärker. Vor allem in der Schlussphase der regulären Spielzeit verlor die DFB-Abwehr ihre Souveränität. In die Verlängerung immerhin rettete man sich noch.

Dort sorgte ungeschicktes Zweikampfverhalten von Tabea Kemme für die Entscheidung. Rechts an der Strafraumgrenze klammerte die 23-Jährige recht unbeholfen gegen Lianne Sanderson, die den berechtigten Strafstoß clever herausholte. Fara Williams schlug die Einladung nicht aus und ließ Nadine Angerer in deren letztem Länderspiel vom Punkt keine Chance (108.).

Bronze an England

Deutschland bekam in der Tat noch die Möglichkeit zum Ausgleich, doch Bianca Schmidt brachte einen Kopfball aus drei Metern nicht im leeren Tor unter (116.). So blieb den Damen von Silvia Neid nichts anderes übrig, als sich in die Niederlage zu fügen – die erste gegen England überhaupt. Die Freude über den Sieg und die Bronzemedaille war bei den Britinnen entsprechend groß.